Homeoffice nervt?

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Corona - Homeoffice nervt, was man dagegen tun kann

Corona – Homeoffice nervt

In den letzten Monaten wurde ich oft gefragt, wie sinnvolles Arbeiten im Homeoffice funktioniert. Homeoffice ist ein großer Teil meiner Arbeit, schon seit 22 Jahren. Als unsere Kinder noch klein waren, habe ich erst eine Personalabteilung aus dem Homeoffice geführt, dann später meine Selbständigkeit aufgebaut und nebenbei die Nutella-Schnuten der Kleinen abgewischt, mit ihnen gespielt und mich um den Haushalt gekümmert. Dass es da Tage gab, an denen ich innerlich an den Rand gekommen bin, liegt auf der Hand, denn so einen Job zu erledigen, in Kombination mit einer Familie um sich herum, kann zu einer echten Zerreißprobe werden. Betreuungsplätze für Kleinkinder gab es auf dem Land damals kaum, d.h. vieles musste zu Hause parallel laufen. Mentaltrainerin war ich damals leider noch nicht und wer weiß, vielleicht habe ich es aus dieser Erfahrung heraus entwickelt. Ich war zum Glück schon immer innerlich strukturiert, auch schnell und hatte ein gut funktionierendes Zeitmanagement, was stets flexibel umstellbar war. Dazu gibt es noch die ein- oder andere hilfreiche Idee, die ich bis heute im Homeoffice umsetze:

1. Die gewohnte Routine beibehalten: Setzen Sie sich gut gekleidet an den PC, d.h., hier nicht einen „Wochenend-Schlafanzug-Modus“ verfallen, sondern sich so kleiden, wie sonst auch, wenn Sie zur Arbeit gehen. So frühstücken, wie sonst auch, eben all das tun, was Sie tun würden, wenn Sie normal arbeiten gehen. Ich weiß, dass Jogginghosen der „Nummer-Eins-Verkaufshit“ in 2020 waren, eben wegen der Homeoffices. Ich empfehle das ausdrücklich nicht.

2. Partnern sanft die Illusion nehmen, dass Sie beliebig verfügbar sind. Ob Mann oder Frau, Eltern oder andere Angehörige, sobald jemand im Homeoffice ist, scheint er oder sie „greifbar“ zu sein. Endlich ist der jahrelang in der Firma verschwundene Ehemann zu Hause, der „mal eben schnell“ zur Post fahren kann oder einen doch mal zu IKEA begleiten könnte. Oder die berufstätige Ehefrau, die konzentriert vor dem PC sitzt, wird gefragt, warum sie denn nicht jetzt direkt einkaufen gehen kann, den Keller oder die Garage mal eben mit aufräumt oder ähnliches. Setzen Sie sich für private Tätigkeiten auch Termine, damit Sie nicht von Ihrer Arbeit abgelenkt werden. „Mal eben auf die Kinder aufpassen“, wenn diese noch klein sind, ist zwar eine nette Idee und glauben Sie nicht, dass Sie dann in Ruhe arbeiten können. Nehmen Sie sich dann lieber Zeit für die Kinder, dann sind diese erstmal glücklich, finden Sie beim Spielen mit den Kindern eine Beschäftigung für sie (also irgendetwas ähnliches wie Ihre Büroarbeit) und machen Sie mit Ihren Kindern, z.B., ein „Gemeinschaftsbüro auf“. Das macht den Kindern auch Spaß, zu spielen, dass sie arbeiten. Kinder tun gerne das, was sie bei den Erwachsenen beobachten. Die Kinder können dabei malen, basteln, etwas fertigstellen, usw. Sie werden zwar zwischendurch viele Fragen bekommen und können trotzdem etwas erledigen. Planen Sie die Schlafzeiten oder die halbe Stunde Fernsehzeit der Kleinen so, dass Sie dann Telefonate machen können, damit Sie nicht unterbrochen werden, da das dann professioneller wirkt. Oder schlafen Sie selbst, damit Sie abends ausreichend fit sind, wenn Ihre Kinder schlafen. Klingt nicht einfach und ist machbar.

3. Planen Sie Ihren Tag und setzen Sie Prioritäten, planen Sie unbedingt auch Pausen ein. Homeoffice hat zwar unfassbar viele Vorteile und trotzdem kann es zu einer Herausforderung werden. Ein kurzes Brainstorming am Morgen zu den Themen, die an diesem Tag anstehen und auch eine Abschlussreflexion zu dem, was Sie an dem Tag erreicht haben und was neu terminiert werden muss, sollten genauso stattfinden, wie sonst auch. Lernen Sie aus Ihrem Tag, überlegen Sie sich, was Sie morgen anders oder besser machen können. Überlegen Sie sich auch, was Sie gut gemacht haben.

4. Investieren Sie in gute Arbeitsmittel. Das ist wie mit dem Werkzeug. Es geht nichts über einen guten Akkuschrauber bei einem Umzug. Ich bin dieses Jahr drei Mal mit meinem Büro umgezogen, ich weiß, wovon ich spreche. Das gilt fürs Homeoffice auch. Sorgen Sie für ein gutes Arbeitsumfeld, einen ordentlichen PC, gutes Licht für Online-Sessions, ein gutes Internet, sofern Ihr Wohnort das zulässt.

5. Steigern Sie aktiv Ihre Produktivität. Mit folgenden einfachen Tricks klappt es: Lüften, Wasser trinken, Snacks wie beispielsweise Nüsse essen, Hauptmahlzeiten wie gewohnt durchführen oder sich zwischendurch einfach strecken. Und vor allem ganz wichtig: „Konsequent-flexibles“ Einhalten des am Morgen erstellten Plans, inklusive aller Pausen. Planen Sie Ihre Sporteinheiten sinnvoll, so dass Sie diese Energie auch nutzen können. Nutzen Sie das Tageslicht für einen Mittagsspaziergang, denn dann steigen die Glückshormone automatisch. Falls Sie ein Mittagsschlaf-Fan sind, dann machen Sie einen Power-Nap und schlafen Sie nicht länger als 10-20 Minuten. Beobachten Sie Ihre Übersprungshandlungen, die Sie vom Arbeiten abhalten. Sie müssen weder die Wohnung vorher perfekt aufgeräumt haben noch die Urlaubsfotos von 2003 sortiert haben und auch nicht zehnmal an den Kühlschrank gegangen sein, bevor Sie mit deiner Arbeit loslegen können. Eliminieren Sie also diese Übersprungshandlungen.

6. Sein Sie zufrieden mit dem, was Sie geschafft haben. Um das zu erreichen, ist es eben sinnvoll, jeden Morgen Ihre Ziele zu definieren und Prioritäten zu setzen. Als Selbständige weiß ich, dass ich nie fertig bin, denn es gibt immer noch etwas zu tun und wenn es Marketing ist. Sich also ein Pensum vorzunehmen, das in einer gewissen Zeit abgearbeitet ist, ist wichtig, um nach der Erledigung glücklich und zufrieden zu sein, um dann wirklich frei zu haben und Muße für andere Dinge entwickeln zu können. Schließen Sie also immer Ihren Arbeitstag auch innerlich ab.

Sicherlich gibt es noch mehr Möglichkeiten, wie Sie Ihr Homeoffice so gestalten, dass Sie erfolgreich sind und geben Sie sich auch die Chance „Homeoffice zu lernen“. Mit jedem Tag wird es etwas besser und möglicherweise stellen Sie irgendwann fest, dass Homeoffice genau Ihr Ding ist.

Viel Erfolg dabei…

Ihre Isa Schlott

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